Ziel dieses Entwurfs ist es die derzeit nur sehr unklar definierten Ränder zwischen Friedhof und umgebender Bebauung durch eine Reihe von Interventionen unterschiedlichster Art neu geformt und exakter ablesbar zu machen.
Zur West- und Ostseite markiert je eine Urnenwand mit 2,4 Metern Höhe den räumlichen Abschluss zum Straßenraum bzw. zum benachbarten Sozialzentrum. So entsteht eine räumliche Spange, welche den Friedhof stärker im Ortszentrum verankert. Südlich erhält der Friedhof eine nur etwa ein Meter hohe Mauer, welche die neu gestaltete Parkfläche zum Berkmannweg sanft abgrenzt, aber gleichsam weiterhin eine starke Blickbeziehung von dieser Seite aus ermöglicht. Seitlich des mittleren Eingangs sind zwei Brunnen mit angrenzenden Sitzbänken integriert, welche ein beschauliches Betrachten von Friedhof und Kirche in optimalem Tageslicht ermöglichen. Darüber hinaus werden präzise gesetzte Öffnungen zu allen Seiten frei gelassen.
Nordöstlich bildet die neue Aufbahrungshalle einen starken baulichen Akzent, der auch die Fortführung und den Abschluss des zeremoniellen Weges bei einer Beerdigung - eine lokale Besonderheit - ermöglicht. Der überdachte Vorbereich öffnet sich nach Süden zum Friedhof hin.
Die Aufbahrungshalle unterteilt das Umfeld der Kirche eindeutig in zwei Hauptbereiche ohne dabei diese vollständig von einander abzuriegeln. Alle Funktionsbereiche erhalten dadurch sensible atmosphärische Differenzierungen ohne dabei die Verbindung zu einem Ganzen zu verlieren.