Der Blick von Osten auf die Insel ist eine der „Postkartenansichten“ der Mainau. Den sich auf dem Schiff nähernden Besuchern bietet sich ein malerischer Blick auf das Schloss, die Kirche, das Palmenhaus, die Schlossmauer und den Comturey Turm. Das Schloss und die wenigen baulichen Elemente, die es umgeben, prägen die Situation und lassen bereits von weitem erkennen, dass dieser Ort eine lange Geschichte zu erzählen hat. Der Abriss der bestehenden, heterogenen und in die Jahre gekommenen Gastronomieanlagen rund um den Comturey Turm bietet die besondere Möglichkeit sensibel auf diese Situation zu reagieren und dadurch dem Ort sein unverwechselbares Gesicht zum See zu belassen.
Durch eine maximale Zurückhaltung wird die notwendige Gebäudekubatur des Neubaus als eingeschossiger Baukörper in den Hang integriert. Die Abrisskante des Molassefelsens wird in den harmonischen Verlauf des Hangs integriert. Über das Gebäude verläuft der Hortensienweg und führt die Besucher barrierefrei zum Seeufer. Das den Hangfuß begleitende Fassadenband öffnet sich in seiner gesamten Breite. Durch seine geringe Höhe bleibt der Blick vom Seeufer hinauf zum Turm und Schloss erhalten. Der Neubau vermeidet es mit der historischen Bausubstanz in Konkurrenz zu treten. Die sichtbare Bebauung am Ort wird verringert und die Gartenfläche vergrößert. Besonders der Blick von oben (Schlossmauer, Hortensienweg) lässt die Behutsamkeit des baulichen Eingriffs erkennen, da das tatsächliche Bauvolumen nicht wahrnehmbar ist.